Chronik der Katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz Fronhausen/Lohra

Auszüge aus der handschriftlich geführten Chronik

Kurze Zusammenfassung der Geschichte

Vor dem Krieg lebten nur sehr wenige Menschen katholischen Glaubens im Bereich der heutigen Pfarrgemeinde - in Lohra gab es nur 1 Katholikin, die später den Kirchensaal zur Verfügung stellte.

 

1946 wurden überwiegend katholische Heimatvertriebene vorwiegend aus Böhmen, Nordmähren und dem Böhmerwald in unserer Gegend angesiedelt.

 

1947 waren es dann etwa 3000 Gläubige.

Diese Zahl nahm aber bis 1962 auf nur noch 940 ab.

 

Heute sind gut 1000 Katholiken in unserer Gemeinde gemeldet.


Dr. Johann Sailer betreute die Katholiken im Seelsorgebezirk Fronhausen von 1946 bis 1958 - alles zu Fuß.


1948-50 errichtete er eine Behelfskirche in Fronhausen.
Zuvor wurden die Gottesdienste in den evangelischen Kirchen gefeiert.


Pfarrkurat Georg Knappik trat von 1958 bis 1962 seine Nachfolge an.

 

In Lohra wurden von 1955 bis 1963 die Gottesdienste in einem Kirchensaal gefeiert.

 

Pfarrkurat Clemens Mayer erbaute von 1963 bis 1965 die Kirche in Lohra und 1970/71 eine neue Kirche in Fronhausen.

 

Pfarrer Hans Ludwig Schmank war ab 1978 für 36 Jahre DER Seelsorger.

 

Seit 2014 werden wir seelsorglich aus Marburg betreut. 


1946 - 1959

1946

Titelseite der Chronik

Während des 2. Weltkrieges waren aus dem Saargebiet mehrere Katholiken in die hiesigen Dörfer gekommen, die von Kaplan Schreiner, ebenfalls aus dem Saargebiet, betreut wurden. Diese Flüchtlinge zogen gegen und nach Kriegsende wieder in ihre Heimat zurück. Dafür aber kamen Flüchtlingstransporte vorwiegend aus Böhmen und Nordmähren und 60 Personen aus Schlackenwert bei Karlsbad hier an. Mit den Heimatvertriebenen aus Schlackenwerth kam auch der Sekretär des erzbischöflichen Generalvikars Dr. Karl Reiß, der die Katholiken aus Fronhausen und Umgebung in den ersten 6 Wochen betreute und dann sein Amt bis zum Herbst an Kaplan Dorn (von den weißen Vätern) aus Marburg abgab. Als neuer Seelsorger kam dann Probst Dr. Johann Sailer, der vorher Probst der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria-Kulm bei Falkenau a. d. Eger war und als Untermieter bei Mathe wohnte. Er war es auch, der den Grundstein für diese Chronik legte. Im Seelsorgebezirk Fronhausen gab es vor den Flüchtlingsströmen 40 Katholiken, durch die Kriegswirren waren es plötzlich 1700 in 18 Orten! Die Orte der heutigen Großgemeinde Lohra wurden noch von dem damaligen Pfarrer Georg Pleier, Gladenbach, betreut. Der Bereich Kirchvers bis Erbenhausen, war ohnehin groß genug für einen Pfarrer, der alle Wege zu Fuß machen musste. Die Hl. Messen wurden Dank des wohlwollenden Verständnisses der ev. Pfarrer in den ev. Gotteshäusern von Fronhausen, Bellnhausen und Kirchvers abgehalten.

1947

Im Februar des strengen Winters bat das Ordinariat Limburg das Generalvikariat Fulda, Pfarrer Pleier, Gladenbach, die Seelsorge für Lohra und Umgebung abzunehmen und der Sellsorgestelle Fronhausen zu über übergeben. Für Pfarrer Sailer war dies mit sehr viel mehr Mehrarbeit verbunden. Den einen Sonntag in Fronhausen – Bellnhausen – Rollshausen, den anderen in Fronhausen – Lohra – Kirchvers zelebrieren, Dienstag in der Schule Lohra, Mittwoch Oberwalgern, Donnerstag Kirchvers, Freitag Rollshausen, Samstag abwechselnd Odenhausen – Salzböden, und das alles: perpedes – heute nicht mehr vorstellbar. Auch das kleine Zimmerchen von 2,80 * 3,50 m² machen Leben und Arbeit nicht leicht. Dennoch, die Seelsorge macht Freude. Die allsonntäglich gut besetzten Kirchen bringen eine Entschädigung für die weiten Wege. Trotz dem großen Entgegenkommen der ev. Pfarrer bei der Kirchenbenutzung besteht der große Wunsch, an wenigstens einem Ort eine eigene Kirche zu haben. Neben dem Reichs-Arbeits-Dienst-Lager Damm, hatten die Amerikaner nach Ende des Krieges eine viertorige hölzerne Autohalle gebaut, die ab Sommer 1947 nicht mehr gebraucht wurde und die sich als Kirche eignete. Nach vielen Bemühungen gelang es tatsächlich im Dezember diese Halle vom Lande Hessen für 2120 RM zu erwerben. Der Generalvikar von Fulda gab 2000 RM und Pfarrer Sailer selbst legte zur Deckung der Kosten 120 RM dazu.

1948

Der Kauf der Halle beschäftigte Pfarrer Sailer so stark, dass zumindest in seiner Chronik-Niederschrift über nichts sonst mehr berichtet wird. Da überall Knappheit an Materialen herrschte, lies der Lagerleiter z. B. die Pappe vom Dach abnehmen und andere Mitmenschen versorgten sich mit Brennholz, indem sie die Tore abrissen. Es wurde also Zeit, etwas mit der Halle anzufangen. Sie wurde in Einzelteile zerlegt und auf dem Zimmerplatz von Herrn Seibert in Etzelmühle deponiert. Inzwischen kam die Währungsreform (21. Juni 1948) und die Deutsche Mark löste die Reichsmark ab. Der Bauplan für die Kirche wurde im Sommer 1948 von Thilo Czettritz und Pfarrer Sailer entworfen. Die Gemeinde Fronhausen stellte das Grundstück trotz aller Bemühungen durch Pfarrer Nüdling (Marburg) und den ganzen Kirchenvorstand nur in Erbpacht für 45,00 DM im Jahr zur Verfügung. Aber um mit dem Bau der Fundamente beginnen zu können, fehlte wieder Geld. Eine Sammlung erbrachte 1500,00 DM. Pfarrer Sailer erhielt für einen eigenen mitgebrachten Teppich von dem Baumeister der Firma Lemmer aus Lollar, Wilhelm Pickmann, der ein Katholik war, 600 DM. Durch Herrn Pickmann lernte Pfarrer Sailer Direktor Keller von den Buderus’schen Eisenwerken in Lollar kennen, der 1000 Sack Zement stiftete. Dadurch konnte noch in der zweiten Novemberhälfte bei schönem Herbstwetter mit dem Grundausheben begonnen und der Sockel bis Mitte Dezember fast fertiggestellt werden.

1949

Mesner Katzer und Pfarrer Sailer sind noch immer per pedes unterwegs. In Kirchvers gibt es inzwischen ein von Pfarrer Sailer ausgebildeten Laienprediger: Robert Tschöp. Für den Weiterbau der Kirche wurden im Juni vom Bonifatiusverein 15.000 DM zur Verfügung gestellt. Alsbald konnte auch die Grundsteinlegung festlich begangen werden. Zur Allerheiligenlitanei waren auch viele Protestanten gekommen. Die Erstkommunionen wurden noch ein letztes Mal in den ev. Kirchen gefeiert. Der Kirchenbau machte Fortschritte. Nachdem Zimmermann Seibert aus Damm-Etzelmühle nach dem Plan des Architekten Czettritz den Fachwerkbau erstellt hatte, konnte das Richtfest gefeiert werden. Für das Ausmauern des Fachwerks fuhren die Kinder mit enormem Eifer, der den Erwachsenen oft fehlte, in Schubkarren die Bimssteine herbei. Vom Heimweh oft wie gelähmt, sagten sich viele immer noch: „Wir wollen ja heim, wozu dann erst eine Kirche bauen“. Das Ausmauern des Fachwerks übernahm die Firma Lemmer aus Lollar. Doch bald fehlte es wieder an Geld. Aus Fulda kamen 500,00 DM, doch das war viel zu wenig. Um weiterbauen zu können, wurde von Pfarrer Sailer ein Wechsel über 2500,00 DM aufgenommen und Pfarrer Nüdling aus Marburg übernahm die Garantie für ein Darlehen über 2500,00 DM. Nun konnte es weitergehen. Von Marburg wurde ein neuer Architekt namens Morawetz aus Marburg eingesetzt, der bezüglich des Weiterbaus andere und teurere Vorstellungen hatte. So wurde die Kirche außen zum Kälteschutz mit Heraklit-Platten verkleidet und verputzt und durch farbige Glasfenster und Boden-Platten schöner gestaltet.

Die Putzarbeiten übernahm Malermeister Peter Keil.

1950

Am 14. September 1950 wurde durch Pfarrer Sailer, Kaplan Siegfried Reis aus Marburg, Pfarrer Reimann und den Kirchenchor aus Marburg die neue Kirche eingeweiht.

Sie war zwar zu diesem Zeitpunkt für die Feierlichkeiten schön geschmückt, aber noch ohne Bänke. Als Dr. Keller von den Buderus’schen Eisenwerken bei diesem Festakt Herrn Pfarrer Sailer mitteilte: „Der Wechsel ist bezahlt und das Gestühl schenken wir Ihnen auch“, fiel Pfarrer Sailer ein Stein vom Herzen.

Eine Woche später fand für insgesamt 45 Kinder vom ganzen Pfarrbezirk die Erstkommunion in der neu eingeweihten Kirche statt.

Die weitere Ausgestaltung der Kirche ging schleppend. Aber bis Weihnachten erhielt sie wenigstens eine Krippe, und Dank der Großzügigkeit von Dr. Keller waren auch schon die Bänke da. In seinem Sommerurlaub hatte Pfarrer Sailer eine Glockengießerei in Hackeberg bei Passau besucht und dort eine zum Einschmelzen vorgesehene alte 115 kg schwere Glocke (aus Altöttig) organisieren können. Diese wurde am Montag vor dem 24. Dezember am Bahnhof Fronhausen angeliefert. Herr Schwarz brachte sie mit seinem „Goliath“-Dreirad zur Kirche und Schlosser Louis zog sie in aller Stille auf. Da Pfarrer Sailer die Beteiligten um absolute Verschwiegenheit gebeten hatte, war es für alle eine große Überraschung, als die Glocke an Heiligabend um 23 Uhr zum erstenmal läutete.

1951

Die weitere Ausstattung der Kirche wurde auch 1951 fortgesetzt. Otto Scharf malte die Bilder des Kreuzweges und Pfarrer Sailers Jugendfreunde Walter und Maria Lorenz schenkten der Kirche das Bild „Maria mit dem Kinde lieb“. Der Taufbrunnen wurde von Josef Hanke gemeißelt und von Silberschmied Richard Knorr mit Schale und Deckel versehen.

1951 gingen wieder 37 Kinder zur Erstkommunion und es fand seit ca. 400 Jahren die erste Fronleichnamsfeier statt.

1952 – 1961

Wie es oft das Schicksal von Chroniken ist: Sie werden angefangen und nicht fortgeführt. Diese Chronik wird zwar 1962 fortgeführt, aber für die Jahre 1952 bis 1961 liegen leider keine schriftlich festgehaltenen Informationen vor. Sollten Sie, liebe Leser für diesen Zeitraum noch etwas nachtragen können, sind Ihre Informationen herzlich willkommen.

1958

Pfarrer Sailer wurde 1958 von seinem Orden nach Wien berufen und Pfarrkurat Georg Knappik trat seine Nachfolge an.

1960 - 1969

1960 - 1961

Für die Jahre 1952 bis 1961 liegen leider keine schriftlich festgehaltenen Informationen vor. Sollten Sie, liebe Leser für diesen Zeitraum noch etwas nachtragen können, sind Ihre Informationen herzlich willkommen.

1962

Am 15. Mai 1962 übertrug Bischof Dr. Adolf Bolte die seelsorgerische Leitung der im März 1962 zur Pfarrkuratie erhobenen Gemeinde Fronhausen an den Pfarrkuraten Clemens Mayer. Clemens Mayer wurde 1928 geboren und hatte von 1954 an bereits drei Kaplanstellen in Hessenfeld, Fulda und Rasdorf. Seine Versetzung an das Randgebiet der Diözese Fulda, wo die Nachbarn zu Limburg und Mainz gehören, brachte ihn weit weg von der Bischofsstadt Fulda. In Fronhausen fand Clemens Mayer eine renovierte Kirche, ein neues Pfarrhaus und in Lohra einen Kirchensaal vor. Das Gebiet der Pfarrkuratie Fronhausen hatte nach dem Kriege im Jahre 1947 etwa 3000 Seelen, 1962 nur noch 940.

Am Samstag, den 7. Juli feierte der aus Fronhausen stammende Neupriester Franz Karl Müller sein erstes Heiliges Messopfer. Als Abschluss fand am Abend in der Mehrzweckhalle der erste Pfarrfamilienabend statt. Da Fronhausen früher zur Diözese Limburg gehörte und im Prinzip im Grenzbereich von Fulda, Limburg und Mainz liegt und die meisten Gläubigen, wie auch die bisherigen Priester Vertriebene waren und nicht aus dem Bereich der Diözese Fulda kamen, war die Anbindung an die Diözese Fulda sehr gering. Pfarrer Mayer versuchte, diese Bindung zu verbessern und auch dafür zu sorgen, dass mehr Lieder aus dem Diözesan-Gesangbuch gesungen wurden.


Das Jahr 1962 war ein Jahr vieler Neuerungen:

  • Am 22. Juli 1962 wurde der 1. Kirchenvorstand mit dem Vorsitzenden Alois Hack und dem Kirchenrechner Adolf Höpp gewählt.
  • Vom Bonifatiusverein Diaspora-Miva wurde der Kirchengemeinde ein VW-Kleinbus übergeben.
  • Der Pfarrbote mit dem Titel: „Heil und Leben“ wurde eingeführt.
  • Die Planungen für den Kirchenbau in Lohra begannen.
  • Neue Ministrantengewänder wurden angeschafft.

1963

Der Kirchenbau in Lohra begann unter Leitung des Architekten Freimuth aus Frankenberg. Die Baukosten waren auf 204.000 DM veranschlagt. Mitte Februar lagen ca. 5.000 DM Spendengelder vor.
Zusätzlich zum Kirchenbau in Lohra, wurde am Pfarrhaus in Fronhausen noch eine zweite Garage angebaut, damit das Auto des Pfarrers und der im letzten Jahr erhaltene Kleinbus dort untergestellt werden konnten.
Das Hochamt der Fronleichnamsprozession, das in den letzten Jahren immer auf dem Sportplatz gehalten wurde, wurde an die Kirche zurückverlegt. Frau Schindler hatte dort einen wunderschönen Altar hergerichtet.

Sorgen macht Pfarrer Mayer die zurückgehende Zahl kath. Kinder. Bedingt durch Mischehen wurden viele Kinder nicht mehr katholisch, sondern evangelisch getauft.

Die auseinandergefallene Jugendgruppe wurde durch Blanca Schindler, Maria und Franz Traxler Margit und Karl-Heinz Hoß und Renate Gut neu aufgebaut.

An Allerseelen, den 2. November, wurde die Grundsteinlegung mit einem Festgottesdienst durch Dechanat Dr. Nüdling gebührend gefeiert.

Der 2. Pfarrfamilienabend mit besonders umfangreichem Programm fand am 2. November in der Mehrzweckhalle Fronhausen statt. Der Reinerlös war für die Kirche Lohra bestimmt.

1964

Für den Kirchenbau in Lohra mussten 50.000 DM an Eigenleistung aufgebracht werden. Nach einem Spendenaufruf meldeten sich etwa 150 Spender , die sich mit monatlichen Spenden beteiligen wollten. In den ersten beiden Jahren wurden dadurch 40.000 DM gespendet! Eine wahre Glanzleistung! Weiterhin unterstützten die Diözese, der Bonifatiusverein, der Kreis Marburg, die Gemeinde Lohra und das Kinder-Diasporahilfswerk den Kirchenbau mit finanziellen Mitteln. Lediglich 20.000 DM mussten noch als Darlehen von der Kreissparkasse aufgenommen werden.
Am 15. Januar konnte, nach nur dreimonatiger Bauzeit, das Richtfest der Kirche Lohra begangen werden.
Neben den üblichen kirchlichen Festen wurde in Fronhausen unter Beteiligung beider Konfessionen eine Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege eingeweiht.
Unter dem Motto „Gutes tun und fröhlich sein“ stand der Pfarrfamilienabend am 26. September in der Mehrzweckhalle Fronhausen. Ein Teil des Erlöses aus dem umfangreichen Programm wurde wieder für die Kirche bestimmt.

1965

Die Fertigstellung der Kirche Lohra war in greifbarer Nähe. Die Glasfenster wurden von Erwin Fischer entworfen und von Glasermeister Hartwig aus Korbach gebaut. Die schöne Holzdecke wurde in Eigenleistung von Schreinern der Gemeinde mit ihren eifrigen Helfern erstellt.
Am 7. Februar wurde die feierliche Kirchweihe der Kirche in Lohra unter Mitwirkung von Prälat Dr. H. Abel aus Fulda, des Musikvereins Gladenbach und des Chores der Maria Königin Kirche Gladenbach begangen. Auf Vorschlag von Pfarrer Mayer erhielt sie den Namen DREIFALTIGKEITSKIRCHE. Und der heilige Klemes Maria Hofbauer wurde als Patron der Kirche erwählt.

Am 24. September war es 15 Jahre her, dass die Heilig-Kreuz-Kirche in Fronhausen die Weihe erhalten hatte. Das Gotteshaus, nach den Plänen des Architekten von Czettritz, Fronhausen, aus Bauteilen einer ehemaligen Lagerbaracke unter dem unvergessenen ersten katholischen Pfarrer von Fronhausen, Dr. Johann Sailer, erbaut, war damit das erste in einem Außenbezirk der damaligen Großpfarrei Marburg. Mit einem Festgottesdienst, den der neue Dechant des Dekanates Marburg, Karl Heinz Hünten hielt, wurde dieser Weihe gedacht.
Auch aus Anlass der 15. Wiederkehr der Weihe der Pfarrkirche wurde am 25. September in der Mehrzweckhalle Fronhausen ein geselliger Pfarrfamilienabend begangen.

1966

In Lohra wurde durch Blanca Drescher eine Froh- und Jungschar ins Leben gerufen. Die Gruppe erfreute sich regen Interesses und wurde auch von Blanca Drescher geleitet.
Die Pfarrkartei weist nach aktuellem Stand 808 in der gesamten Pfarrgemeinde wohnende Katholiken aus.

1967 - 1968

Beide Jahre sind wahrscheinlich ohne besondere Ereignisse geblieben, da die handgeschriebene Kirchenchronik darüber keine Aufzeichnungen hat.

Am 17.6.1968 wurden die Glocken für die Dreifaltigkeitskirche in Lohra geweiht. Diese Information und das Foto erhielten wir von Anna Karger.

Glocken der Kirche in Lohra
Glocken der Kirche in Lohra
Glockenweihe 17.6.1968
Glockenweihe 17.6.1968 - Bericht der Oberhessischen Presse

1969

Das Jahr 1969 stand ganz unter dem Zeichen: Wir bauen die neue Heilig Kreuz Kirche Fronhausen! Gottes Wohnstatt sollte nicht länger das letzte Behelfsheim in Fronhausen bleiben. Die Baukosten wurden mit 300.000 DM veranschlagt. Der Bischof hatte mitgeteilt: „Baut jetzt, die Zeit ist wieder günstig, je größer Eure Leistung, umso mehr können wir Euch mit großen Zuschüssen helfen.“ Weitere Zuschüsse wurden vom Bonifatiuswerk Paderborn – eine Organisation für die katholische Kirche in der Diaspora – zugesichert.
Ein groß angelegter Spendenaufruf im Juni sollte helfen, notwendige Eigenmittel zusammenzubekommen. Das Ergebnis waren 148 Spendenerklärungen unterschiedlicher Höhe. Im Pfarrboten 11/69 wurde der Spendenaufruf mit „Die alte Leier von Pfarrer Mayer: er braucht noch Gaben – er soll sie haben“ nochmals bekräftigt.

1970 - Heute

1970

Nach der Erstkommunion am 15. Februar 1970 wurde mit dem Ausräumen der alten Kirche Fronhausen begonnen. Die Werktagskapelle wurde im Hauptgebäude der alten Schule Fronhausen eingerichtet. Die Sonntagsmesse wurde kurzzeitig in der Evangelischen Kirche Fronhausen gehalten. Ab Pfingsten wurde zusätzlich eine Vorabendmesse gehalten, wodurch genügend Platz vorhanden war, um beide Messen, wie auch die Werktagsmessen, in der alten Schule halten zu können.
Der Sonntag, der 22. Februar, war ein Zählsonntag. Er lieferte die bislang niedrigsten Zahlen von Gottesdienstbesuchern: Fronhausen 103 und Lohra 106.
Franz Schlagl musste aus gesundheitlichen Gründen seinen seit 15 Jahren ausgeübten Küsterdienst niederlegen. Kurzerhand in die Bresche sprang der damals 13-jährige Ministrant Edmund Heinz.
Ende Februar bis Mitte März wurde die alte Kirche abgerissen. Im Mai begann die Baufirma Schäfer aus Lohra mit den Fundamenten und dem Kellerwerk der neuen Kirche auf altem Grund. Anfang Juli ist die Eisenkonstruktion für die beiden schrägen Betonwände erstellt und zwei Monate später ist auch der Rohbau schon fast fertig.
Am 26. September wurde mit einer Feierstunde unter der Teilnahme von leider nur 100 Gläubigen der 800 Seelen Gemeinde die Grundsteinlegung begangen. Die von Pfarrer Mayer, dem Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, Bürgermeister Ulm und Architekt Mende unterzeichnete Urkunde wurde zusammen mit Zeitdokumenten in einer Kapsel mit dem Grundstein eingemauert. Die aus Granit bestehende Grundsteinplatte mit der Aufschrift „AD 1970“ stammt von Eufinger, Kirchhain.

Ein buntes Unterhaltungsprogramm bot wieder der Pfarrfamilienabend am 24. Oktober in der Mehrzweckhalle Fronhausen. Der Reinerlös wurde für den Kirchenbau in Fronhausen verwendet.
Nach einigen Vorgesprächen kam es im September/Oktober zu ersten Zusammenkünften von Frauen bis 40 Jahre, in denen die Ziele solcher Frauengemeinschaften umrissen und Frau Blanca Drescher als kommissarische Vorsitzende bestimmt wurde.
In der Sonntagsmesse des 27. Dezember in Lohra wurde das von Bildhauer Reinhold Schröder, Altlünen/Westfalen, geschaffene „Kreuz in der unruhigen Welt“ geweiht. Die Kosten für das hölzerne mit Bronze beschlagene Kreuz betrugen 4.500 DM.

„Kreuz in der unruhigen Welt“ von Bildhauer Reinhold Schröder, Altlünen/Westfalen

Der Kirchenneubau Fronhausen litt unter starken Bauverzögerungen der Zimmereifirma, doch zu Weihnachten stand trotzdem ein leuchtender Christbaum im überdachten Rohbau.

1971

Mit der Weihe am Palmsonntag erhielt die Kirche Lohra zur weiteren Vervollständigung eine 11.655 DM teure, aber kostengünstige pfeifenlose DEREUX-Orgel.
Am 13. Juni fand das erste Sommerfest in Mornshausen statt.
Für Jungen und Mädchen gab es im August ein Zeltlager bzw. eine Freizeit.
Trotz vieler Wirren und Verzögerungen beim Kirchenbau in Fronhausen, die Pfarrer Mayer einiges an Geduld und Kraft abverlangten, konnte das zu Jahresanfang gesteckte Ziel, die Kirchweihe am 19. September durchzuführen, gehalten werden. Die Zeremonie der Weihe wurde von Weihbischof Dr. Eduard Schick vorgenommen. Die Kirche erhielt den Namen Heilig-Kreuz-Kirche. Die Baukosten von 330.000 DM überschritten die Planungen nur um 30.000 DM . Die Kosten wurden überwiegend vom Bonifatiuswerk in Paderborn, dem Bistum und unserer 800-Seelen-Gemeinde selbst getragen. Von der eigenen Gemeinde wurden für die beiden Kirchen-Neubauten in Lohra und Fronhausen in wenigen Jahren stattliche 110.000 DM aufgebracht.
Im Jahr des 25-jährigen Bestehens der Pfarrgemeinde führte der zehnte Pfarrfamilienabend am 2. Oktober zu einem ungeahnten Erfolg in einer überbesetzten Mehrzweckhalle. Die aus den eigen Reihen eingeübten und vorgetragen Darbietungen haben seit 10 Jahren nichts von ihrer Beliebtheit eingebüßt.

1972 - 1973

Nach der Fertigstellung des Kirchenneubaues in Fronhausen gibt es leider nur noch wenige Chronikniederschriften in Form von Zeitungsausschnitten, die im wesentlichen auf schon Bekanntes verweisen:
Ein Vortrag von Studienrat Heinrich Schilling gab Auskunft zum Thema der Schulentwicklung.
Als Anerkennung für ihren Dienst, gingen die Ministranten auf eine Tagesfahrt in die Rhön.
Der Pfarrfamilienabend ließ wieder rund 400 Besucher in die Mehrzweckhalle strömen.
Das 1-jährige Bestehen der Heilig-Kreuz-Kirche wurde am 17. September mit einem Festgottesdienst gefeiert.
Da an den Schulen der Religionsunterricht immer weniger Bedeutung erfuhr, wurden in den Kirchen Fronhausen und Lohra wöchentliche Religionsnachmittage eingeführt.
An der Fronleichnamsprozession in Lohra nahmen über 300 Gemeindemitglieder teil.
Im Juli 1973 wurde ein Missionsgottesdienst gehalten, bei dem Dr. Willi Link über seine Erfolge als Missionar in Sao Paolo, Brasilien, berichtete.

1974 - Heute

Hier enden nun leider die schriftlichen Aufzeichnungen für diese Chronik, obwohl es sicherlich auch für die noch fehlenden Jahre einiges zu berichten gäbe.
Sollten Sie, liebe Leser, für den Zeitraum 1973 bis heute, als auch für die Jahre 1952 - 1961 noch etwas nachtragen können, sind Ihre Informationen zum Fortschreiben dieser Chronik herzlich willkommen. Eine Internetseite ist ein lebendiges Medium und kann und soll, anders als ein gedrucktes Buch, immer den Veränderungen angepasst werden. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall an das Pfarramt oder an eine der anderen Kontaktpersonen.

Fronhausen, im August 2000


In den Berichten aus dem Gemeindeleben sind einige Ereignisse ab 1996 wiedergegeben.

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Bei Trauerfällen

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